
Solarsets für Camper
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Stromversorgung im Wohnmobil | Grundlagen
So funktioniert eine einfache Stromversorgung im Wohnmobil, Campervan, VW-Bus oder selbst ausgebauten Kastenwagen. Welche Komponenten benötigt es für welchen Zweck?
Die Grundsteine der Wohnmobil-Stromversorgung
- Strom speichern: Das Herzstück der Stromversorgung ist die Wohnmobilbatterie
- Batterie laden: Ladegeräte wie Ladebooster, Trennrelais und Netzladegerät
- Batterie laden: die Solaranlage
- Strom verbrauchen: 12V, 24V und 230V mit Wechselrichter
- Das Drumherum: Kabel, Sicherungen, Verteiler
Wohnmobilbatterie - das Herz der Stromversorgung
Damit das Wohnmobil auch ohne eine Stromversorgung von Außen (Landstrom genannt) funktioniert, benötigt es eine Batterie. Diese Wohnmobilbatterie ist ein zweiter Akku, der alle Verbraucher im Wohnraum mit Strom versorgt.
Damit diese Wohnmobilbatterie auch wieder aufgeladen wird, werden Ladegeräte eingesetzt. Es gibt für jede Energiequelle ein separates Ladegerät. Netzladegeräte werden für 230V Landstrom benötigt, Solarladeregler für die Solaranlage und Ladewandler / Ladebooster benutzt man meistens, wenn die Batterie auch während der Fahrt geladen werden soll.
Die Wohnmobilbatterie, das Herzstück der Stromversorgung im Wohnmobil. Synonyme: Versorgungsbatterie, Bordbatterie, Zweitbatterie, Aufbaubatterie
Die Versorgungsbatterie steht im Zentrum der Stromversorgung. Ohne die Wohnmobil Batterie geht erst mal gar nichts. Sie ist für die Versorgung der kompletten Verbraucher im Wohnraum zuständig. Wasserpumpe, Beleuchtung und Heizung werden an diese Bordbatterie angeschlossen.

Grundsätzlich teilen sich Wohnmobil Batterien in zwei Arten auf: die klassische Bleibatterie (mit Batteriesäure in flüssig, GEL-förmig oder in AGM Bauweise) oder die Lithium LiFePO4 Batterie.
Bleibatterien eignen sich super für den Kurzurlauber, der nur ein paar Wochen im Jahr unterwegs ist oder auch für Jene, die gerne die Vorzüge von Stell- und Campingplätzen mit 230V Versorgung nutzen.
Gehören Sie eher zu den Langzeitreisenden, Überwinterern oder im Wohnmobil lebenden Menschen, sollten Sie sich Lithium Batterien genauer anschauen. Nirgends ist Strom billiger als aus einer LiFePO4 Batterie.
Wie bestimme ich die erforderliche Batteriegröße?
Je nach geplanter Nutzung des Wohnmobils wird eine mehr oder weniger große Versorgungsbatterie benötigt. Die Größe der Batterie wird vom täglichen Strombedarf mal der Anzahl von Tagen, an denen Sie ohne Nachladen autark stehen möchten. Ohne nachzuladen, - zum Beispiel an Regentagen oder wenn Sie unter Bäumen parken müssen.
Eine gute Planung vorab ist wichtig, wenn es hinterher richtig funktionieren soll. Daher ist es wichtig, dass Sie den täglichen Stromverbrauch möglichst realistisch ermitteln. Mit diesem lässt sich dann ganz einfach die Batteriekapazität ermitteln.
Bestimmen Sie die Anzahl der Tage, an denen Sie ohne Nachladen der Batterien an einem Platz stehen möchten. Ich hatte früher 1,5 Tage, was an schattigen Parkplätzen schnell zu Strommangel führte. Daher halte ich drei Tage Autarkie für einen hervorragenden Mittelweg.
Also rechnen wir: Stromverbrauch pro Tag mal die Tage der vollen Autarkie mal zwei = Die nötige Batteriekapazität für eine GEL Versorgungsbatterie. Hier ein Beispiel mit Zahlen:
Bei einem Tagesverbrauch von 500Wh wäre das ein 12V Gel Akku mit einer Batteriekapazität von 42Ah. Für drei Tage benötigen Sie folglich 126Ah Batteriekapazität. Da man aus einer Bleibatterie maximal die Hälfte der Kapazität entnehmen soll, würde dies einen 250Ah GEL Akku erfordern. In dem Fall können Sie auch zwei 130Ah Akkus parallel zu 260Ah zusammenschalten.
Möchten Sie wegen Platz, Gewicht, Leistungsfähigkeit und Lebensdauer doch lieber einen Lithium-Akku, dann reicht hier ein 120Ah Akku. Also können Sie entweder zwei 60Ah Akku parallel schalten oder Sie kaufen noch etwas Sicherheit mit ein und nehmen eine 160Ah LiFePO4.
Rechner: Ermittlung von Stromverbrauch und Batteriekapazität
Um Ihnen die Planung zu erleichtern, stellen wir einen eigens dafür Onlinerechner zur Verfügung. Ein wichtiges Instrument, um die künftige Stromversorgung zu planen. Der Link öffnet sich in einem neuen Tab - lesen Sie hier weiter, sobald Sie eine grobe Vorstellung haben, wie viel Strom Sie verbrauchen und welche Batteriekapazität sinnvoll ist.
zum RechnerGEL, AGM oder LiFePO4?
Bleibatterien - das umschließt alle Bauformen von Nass, GEL und AGM - sind in der Anschaffung günstig, aber halten auch nicht so lange wie Lithium Akkus. Wenn man den Kaufpreis eines guten Bleiakkus auf die Lebensdauer umrechnet, kommt ein Preis pro kWh von 50 Cent und mehr heraus. Strom aus Lithium Batterien kostet dagegen in der Regel weniger als 20 Cent. Daher ist es nicht unbedingt richtig, wenn man sagt, dass Lithium Batterien teuer sind.
Sie sind nur teuer, wenn Sie den Strom nicht nutzen können, weil Sie viel zu wenig unterwegs sind. Für den klassischen Urlauber, der im Jahr sechs volle Wochen mit dem Wohnmobil unterwegs ist, sind GEL Batterien wirtschaftlicher.
Ja richtig, GEL Batterien und keine AGM Akkus! Ich verkaufe auch nur GEL Batterien hier in meinem Shop. Warum keine AGM Akkus, das ist schnell erklärt: Weit über 10 Jahre kümmere ich mich um die Stromversorgung in Wohnmobilen, verkaufe Batterien an Selbstausbauer und Aufrüster. Und wenn eine Art mit kurzem Leben, unerklärlichen Ausfällen und vorzeitigem Kapazitätsverlust glänzte, waren es AGM Batterien. Keiner meiner verkauften GEL Akkus bereitete Probleme. Auch Kunden berichten selten bis nie von vorzeitig defekten GEL Akkus und wenn Sie im Internet suchen, werden Sie fast ausschließlich Probleme mit AGM Batterien finden.
Ladegeräte fürs Wohnmobil
Der Akku versorgt das Wohnmobil mit Strom und das Ladegerät füllt den Akku wieder auf. Ladegeräte gibt es für verschiedene Eingangs-Energiequellen.
Die Wohnmobilbatterie laden: Beim Fahren über die Lichtmaschine via Ladebooster oder Trennrelais. Am Landstrom stehend über ein Netzladegerät. Oder über die Solaranlage, mit einem Solarladeregler.
Netzladegeräte sind für die 230V Steckdose, wenn das Wohnmobil zu Hause, auf dem Stellplatz oder Campingplatz an der Stromsäule steht. Solarladeregler sind auch Ladegeräte, die mit der Leistung aus den auf dem Dach installierten oder tragbaren Solarmodulen die Batterien laden. Dazu gibt es gleich noch genauere Ausführungen. Als dritte wichtige Energiequelle gilt die Starterbatterie - genauer gesagt die Lichtmaschine. Mit einem Ladebooster oder Batterie-zu-Batterie-Ladegerät (auch Ladewandler genannt) kann die Wohnraumbatterie während der Fahrt geladen werden.
Ladebooster und Netzladegeräte liefern beim Laden immer einen kontinuierlichen Ladestrom, bis der Akku voll aufgeladen ist. Bei Bleibatterien geht der Ladestrom jedoch zurück, wenn der Akku mehr als 80% geladen ist. Bei Lithium Batterien bleibt der Strom bis nahezu 100% Ladezustand gleich und fällt dann fast schlagartig ab. Darum sind LiFePO4 Batterien deutlich schneller voll als Bleibatterien.
An einem Akku können theoretisch beliebig viele Ladegeräte angeschlossen werden. Die Ladeströme addieren sich in der Regel. Solange die Summe nicht zu hoch für den Akku ist, sind keine Probleme zu erwarten.
Egal, ob der Akku mit Solar, Lichtmaschine oder über 230V geladen wird, man muss nichts umstecken, oder umschalten. Die Geräte können zusammen laden!
230V Netzladegerät
Zum Laden der Wohnmobilbatterie würde ich 15-20% der Batteriekapazität als Ladestrom einplanen. Also bei einem 90Ah Victron GEL Akku ist ein 15A Ladegerät genau richtig. Das 230V Ladegerät versorgt zuerst die angeschlossenen 12V-Verbraucher wie Licht, Wasserpumpe, Kühlbox etc. Mit dem übrigen Strom wird er Akku geladen.
Das Netzladegerät macht aus 230V Wechselspannung eine 12V Gleichspannung. Auch wer eigentlich nie an Landstrom steht, sollte ein Netzladegerät mit dabei haben. So kann man bei einer Schlechtwetterperiode (oder wenn wegen einer Pandemie gerade Lockdown ist) die Stromversorgung im Wohnmobil sicherstellen.
Mit einem Netzladegerät mit mindestens zwei Ladeausgängen kann dann mit dem zweiten Ausgang die Starterbatterie mitgeladen werden. Solange die Bordbatterie keine AGM Batterie ist, kann dies problemlos gemacht werden.
Ladebooster und Trennrelais
Zum Laden während der Fahrt kann man mit einem Trennrelais oder einem Ladebooster die Starterbatterie mit der Bordbatterie einfach parallel schalten und die Lichtmaschine lädt dann beide Akkus.
Ladebooster und Trennrelais verbinden die Starterbatterie mit der Wohnmobilbatterie. Beim Fahren wird über die Lichtmaschine die Starterbatterie geladen, und die Wohnmobilbatterie gleich mit.
Für ältere Fahrzeuge vor Euro 5 Abgasnorm wird das einfachere, günstigere Trennrelais funktionieren. Ich empfehle das automatisch arbeitende Victron Cyrix CT Trennrelais (für Lithiumbatterien das Cyrix LI CT). Dieses überwacht die Spannung von Starterbatterie und Wohnmobilbatterie. Wenn einer der Akkus geladen wird und eine Spannung über 13,8V hat, verbindet das Cyrix Trennrelais die beiden Akkus und sorgt so dafür, dass beide geladen werden. Sinkt die Spannung unter 12,8V, trennt das Relais wieder.
Neuere Fahrzeuge ab Euro 5 haben in der Regel eine geregelte Lichtmaschine. Sie senken die Spannung nach einer gewissen Fahrzeit, was zur Folge hat, dass nur noch wenig Strom zur Bordbatterie fließt. Bei Lithium Akkus kann das sogar zum Entladen der Bordbatterie führen. In diesem Fall, oder auch wenn Sie sehr viel und lange Strecken fahren, sollte ein Ladebooster eingesetzt werden. Dieser überwacht die Ladespannung der Starterbatterie. Erst, wenn diese voll genug ist, lädt er mit der Ladekennlinie die Wohnmobilbatterie.
Für Bleibatterien empfehle ich das Laden mit maximal 30% der Kapazität. Bei Lithiumbatterien kann der Ladestrom bis 50% der Kapazität betragen. Demnach wäre eine LiFePO4 in zwei Stunden wieder voll aufgeladen - wenn die Lichtmaschine diese Leistung bringt.
Empfehlung: Ladebooster von Victron Energy
In den allermeisten Fällen ist ein Ladebooster mit 30A ausreichend. Und in den allermeisten Fahrzeugen hat die Lichtmaschine 30A über, die der Ladebooster in die Wohnmobilbatterie schicken kann. Wir haben gute Erfahrungen mit dem Orion Ladebooster von Victron Energy gemacht.
Orion Smart 12V Ladebooster 30ALadebooster anschließen

Ladebooster werden zwischen der Starterbatterie und Bordbatterie eingebaut. Der Einbauort ist dabei möglichst nahe an der Versorgungsbatterie zu wählen. Die erforderlichen Kabelquerschnitte und Sicherungswerte finden Sie in der Bedienungsanleitung der Geräte, welche wir in der Artikelbeschreibung der Geräte zum Download bereitgestellt haben.
Solaranlage für das Wohnmobil
Die Solaranlage ist auch eine Lademöglichkeit für die Batterie, aber ein komplexeres Thema. Denn sie besteht aus mehreren Komponenten, die aufeinander abgestimmt werden müssen.
Die Solarmodule erzeugen aus Sonnenlicht eine Spannung und Strom. Da die Spannung meist deutlich höher ist als die Batteriespannung, benötigt es einen Solarladeregler, der aus dem Solarstrom einen Batterieladestrom baut - und der auch dafür sorgt, dass die Batterie nicht überladen wird.
Unsere Solaranlage stellt die komplette Stromversorgung in unserem Wohnmobil. Zu 100% auf Solarstrom zu setzen ist möglich - bedarf aber je nach Stromverbrauch einiges an Solarleistung. Das kostet Geld und braucht Platz auf dem Wohnmobildach.
Welche Solarmodule?
Solarmodule auf dem Dach sind am besten mit einem Solarglas beschichtet und in einen Aluminiumrahmen eingefasst. Dies ist die klassische Bauweise, die absolut problemlos arbeitet, langlebig, robust und hagelfest, aber auch vom Preis-Leistungs-Verhältnis her die beste Lösung darstellt.
Spielt die Aufbauhöhe eine Rolle, werden unsere superflachen Solarmodule interessant, sie bestehen ebenfalls aus einer Glasoberfläche und sind daher ebenfalls sehr robust. Die sonst auf der Rückseite der Module befestigte Anschlussdose befindet sich hier auf der Oberseite, damit das Modul flach auf das Dach geklebt werden kann.
Flexible Module kommen auf gewölbten Dächern zum Einsatz. Oder da, wo Gewicht eine besonders große Rolle spielt. Flexmodule sind aber immer ein Kompromiss, den ich nur im Notfall empfehlen würde.

Das Faltmodul kann draußen neben dem Wohnmobil oder Campervan aufgestellt werden. So kann der Campingbus unter einem Baum im Schatten parken und das Faltmodul in der Sonne Strom erzeugen. Da diese Module zur Sonne ausgerichtet werden können, liefern sie vor allem bei tief stehender Sonne deutlich mehr Ertrag als flach auf dem Dach liegende Solarmodule - mit dem Nachteil, dass sie nur arbeiten, wenn sie angeschlossen sind.
Für den Campingbus ist ein faltbares Modul ein guter Weg, um die Stromversorgung mit Solarstrom zu realisieren, wenn Sie einmal länger wo ohne Stromanschluss campen möchten. Oder als zusätzliche Stromversorgung zu einer kleinen Solaranlage auf dem Dach.
Wie viel Solarstrom brauche ich?
Mit einem Solarmodul mit 110Wp ist bereits eine Grundversorgung für den Campingbus mit überschaubarem Stromverbrauch hergestellt. Mit einem Tagesertrag von 550Wh - was etwa 40Ah entspricht - kann eine Kühlbox, Licht und die Wasserpumpe betrieben werden. Auch für Handy und Tablet oder mal den Laptop aufladen ist noch Strom vorhanden. Wird mehr verbraucht, oder spielt das Wetter nicht mit, oder parkt man nicht in der vollen Sonne, entlädt sich der Akku über die Tage. Weshalb ein Modul meist nicht ausreichend ist. Hier spielt natürlich auch die Batteriekapazität mit rein.
Solarladeregler
Die einfachen, günstigeren Solarladeregler heißen PWM, die etwas teureren aber effizienteren sind MPPT Solarladeregler. Und diese sind auch empfehlenswert. Wir verkaufen Laderegler von Victron Energy. Diese haben sich als zuverlässige Komponente der Stromversorgung bewährt, sind optional mit Bluetooth erhältlich. Das heißt, dass sie einfach nahe der Wohnmobilbatterie montiert werden - und per Smartphone / iPhone / Tablet können Parameter eingestellt und überwacht werden.
Solarladeregler regeln den Solarstrom runter auf die Spannung, die Ihre Wohnmobilbatterie benötigt.
Einkaufsliste für eine Solaranlage
- Solarmodul(e) - am besten gleich mit Spoiler
- Klebeset mit Primer für die sichere Verklebung von Modul und Dachdurchführung (Bei zwei Modulen eine zweite Kartusche Kleber extra bestellen)
- Solarkabel zwischen Solarregler und Solarmodul
- Dachdurchführung zur Abdichtung des Loches im Dach
- Passender Solarladeregler
- Anschlusskabel für den Solarregler an die Batterie
Tipp: Solaranlage als Komplettset
Solarmodule gibt es in vielen Größen, und auch die Länge der Kabel muss zur restlichen Stromversorgung im Wohnmobil passen. Daher ist es nicht immer sinnvoll, ein Komplettset zu kaufen. Doch manchmal passt es, und dann hat ein Solarset den Vorteil, dass Sie sicher alles da haben, um die Solaranlage zu montieren.
Unsere Solarsets für WohnmobileStromversorgung der Verbraucher
Als Strom-Verbraucher sind Verbraucher wie Beleuchtung, Heizung und Wasserpumpe gemeint. Wir liefern alles bis zum Anschluss dieser Verbraucher. Für mich war es immer der einfachste Weg, kurz nach dem Akku einen KFZ-Flachsicherungskasten mit Minus-Sammelpunkt zu setzen, und dort mit zweiadrigen Kabeln meine Verbraucher wie USB-Dosen, Wasserpumpe, Heizung anzuschließen.
Von der Batterie zum Verbraucher: einfacher ist besser. Unsaubere Arbeit, minderwertige Komponenten und Chaos bei der Verkabelung - sieht man oft, muss aber nicht sein.
230V Wechselrichter
Für 230V Geräte benötigt es einen Wechselrichter, der aus der 12V Batteriespannung eine 230V Netzspannung bereitstellt. Ich verkaufe ausschließlich Geräte, die eine reine Sinus-Spannung wie aus der Steckdose zu Hause liefern. Günstigere Geräte haben oftmals nur eine Sinus ähnliche Wechselspannung, was einige Geräte zerstört oder deutlich heißer als üblich werden lässt.
Die Größe des Wechselrichters wird bestimmt durch die Leistung der Verbraucher, die GLEICHZEITIG betrieben werden sollen. Beispiel: Wasserboiler 750W + Kaffeemaschine 1200W = 2.000 Watt Wechselrichter, mindestens.
Ein 12V > 230V Wechselrichter ist sinnvoll für alle Geräte, für die es keine vernünftigen 12V Netzteile gibt. Dazu gehören Wasserkocher, E-Bike Ladegeräte, Waschmaschine, der Thermomix usw. Ein Wechselrichter kann auch da sinnvoll sein, wo 12V Geräte sehr viel teurer sind, wie beim Kompressorkühlschrank. Ansonsten gilt das Prinzip: Was gut auf 12V (oder 24V im Lkw) laufen kann, sollte auch auf 12V laufen - wie beispielsweise Laptop, Tablet, Fernseher usw. Denn das spart Strom.

Die nötige Leistung des Wechselrichters wird von den Geräten bestimmt, die daran angeschlossen werden sollen. Für den 1000W Föhn benötigt man einen Wechselrichter mit mindestens 1000W Dauerleistung. Die oftmals angegebene Spitzenleistung liegt nur für wenige Millisekunden an und dient zur Abdeckung der Anlaufströme.
Möchten Sie einen größeren 230V Kühlschrank am Wechselrichter betrieben, so muss hier mindestens 1200W Dauerleistung zur Verfügung stehen, damit der hohe (und längere) Anlaufstrom des Kühlschranks gedeckt werden kann. Auch wenn das Gerät im Datenblatt mit nur 50Watt Stromaufnahme angegeben ist.
Grundsätzlich gilt das Prinzip: je größer der Wechselrichter, desto höher der Grundstromverbrauch. Daher sollte der Wechselrichter nur so groß wie nötig ausgelegt werden. Soll der Wechselrichter 24h am Tag Strom zur Verfügung stellen, beispielsweise weil ein Kühlschrank damit betrieben werden soll, empfehle ich einen Wechselrichter von Victron Energy "Phoenix Inverter Smart" mit ECO-Modus und Bluetooth. Dieser kann sich abschalten, wenn der Kühlschrank gerade nicht läuft.
Zubehör für Stromversorgung
Den Status der Stromversorgung anzeigen lassen
Was nie schaden kann, ist eine Ladezustandsanzeige. Beim Bleiakku sollte mindestens ein Spannungsmessgerät (Voltmeter) vorhanden sein. Über den Solarregler mit Bluetooth kann jederzeit die Spannung ausgelesen werden. Es gibt auch USB Steckdosen, welche die Batteriespannung anzeigen.
Genauer wird es mit einem Batteriecomputer. Dieser kann sogar den Strom anzeigen, mit dem der Akku ge- oder entladen wird. Weiter zeigt ein Batteriecomputer auch den Ladezustand des Akkus an, wenn Sie unterwegs sind. Damit der Batteriecomputer arbeiten kann, muss ein Mess-Shunt in die Minusleitung des Akkus eingebaut werden. Alle Ströme, die über den Shunt fließen, werden gemessen und der Computer errechnet daraus den Ladezustand der Batterie. Wir empfehlen dazu die Geräte von Victron Energy, aber auch die Votronic Batteriecomputer funktionieren.
Der wichtige Kleinkram für die Stromversorgung im Wohnmobil

Nun haben wir die meisten Geräte beisammen, was jetzt noch fehlt sind Dinge wie Batteriekabel, Sicherungen und vielleicht ein paar Verteilerschienen. Eine feste Regel, wie das alles eingebaut wird, gibt es nicht. Je schöner es hinterher aussieht, desto teurer wird es meistens. Auch hat der TÜV zumindest theoretisch Anforderungen, wie das Verlegen von Kabeln in Kabelkanälen (12V und 230V getrennt). Trotzdem kann ich einen übersichtlichen Aufbau nur empfehlen, denn er erleichtert später den Durchblick, wenn Sie einmal etwas reparieren oder nachrüsten möchten.
Der Grundaufbau: Akku und Hauptsicherung
Nach dem Akku wird in der Plus-Leitung eine Hauptsicherung installiert. Diese muss größer sein als alle Ströme, die in eine Richtung fließen. Heißt: ist ein maximaler Ladestrom (z.B. Laderegler plus Ladebooster) von 50A möglich, und haben Sie kaum Verbraucher, dann passt eine 60A Sicherung. Alles klar? Sonst bitte die ausführlicheren Ausführungen zur Berechnung und Installation von Sicherungen beachten.
Ein Batterietrennschalter nach der Hauptsicherung ist vor allem bei Lithium Batterien ganz praktisch, damit das komplette Bordnetz einfach vom Akku getrennt werden kann und der Akku so vor einer unkontrollierten Entladung geschützt ist. Insbesondere, wenn das Wohnmobil über den Winter abgestellt werden soll, ist diese Vorgehensweise obligatorisch.
Als Übergabepunkt, wo nun alle Verbraucher und Ladegeräte angeschlossen werden können, bieten sich sogenannte Sammelschienen an. Je eine für Plus und Minus. Eine komfortable, aber durchaus hochpreisige Lösung wäre das Lynx System von Victron Energy.
Wenn Sie einen Batteriecomputer einbauen, wird dieser in das Minuskabel zwischen Akku und Sammelschiene eingesetzt.
Alle Geräte wie MPPT Regler, Netzladegerät, Ladebooster, Wechselrichter oder der Sicherungskasten für die 12V Geräte werden nun an den Sammelschienen angeschlossen. Kommen später noch Geräte dazu, werden diese einfach dazu geklemmt.
EBL: Elektroblock als Schaltzentrale der Stromversorgung im Wohnmobil
In Wohnmobilen von der Stange ist ein sogenannter EBL verbaut. Dieser Elektroblock ist Trennrelais und 230V Ladegerät, enthält je nach Ausführung Sicherungen, Wassertankanzeige und einen Hauptschalter. Ist der EBL also nun eine eierlegende Wollmilchsau? Nein. Solche Multifunktionsgeräte vermeiden wir. Denn erstens können sie einiges, aber oftmals nichts richtig. Und zweitens gibt es ein generelles Problem mit multifunktionalen Geräten: gehen sie kaputt, geht gleich gar nichts mehr. Daher ist ein Elektroblock für den Selbstausbau so wenig empfehlenswert, dass wir auch keinen im Sortiment haben.

Stromversorgung selbst realisieren oder machen lassen?
Ich kann nicht beurteilen, ob Sie fähig sind, die Elektroinstallation im Wohnmobil alleine zu bewerkstelligen. Ob Sie die nötigen Kenntnisse haben, bereit sind, sich intensiv in die Thematik einzuarbeiten - oder ob Sie zwei linke Hände haben. Grundsätzlich ist es möglich, bei einem Selbstausbau auch das Thema Strom selbst anzugehen. Eigentlich ist es sogar empfehlenswert - denn sollte auf einer Reise mal was mit dem Strom nicht stimmen, dann ist das Grundverständnis da, um selbst auf Fehlersuche zu gehen. Gerade bei längeren Reisen, die einen vielleicht auch aus Europa heraus führen, ist ein gewisses Wissen um die Technik im eigenen Wohnmobil nie verkehrt.
Je nach Komplexität darf es nicht unterschätzt werden, was alles dazu gehört, um sein Wohnmobil mit Strom zu versorgen. Vieles ist Physik aus der 7. Klasse. Wir arbeiten hier aber auch mit hohen Strömen. Wenn man nicht weiß, was man tut, kann dies gefährlich werden. Während des Einbaus selbst und auch danach. Wenn es nur etwas verschmort riecht, hat man Glück gehabt.
Nein, ich möchte keinen davon abhalten, sein Wohnmobil selbst zu elektrifizieren. Ich möchte Sie sogar dazu ermuntern, sich intensiv mit diesem Thema zu beschäftigen. Und unterstütze auch beim Einbau. Beantworte Fragen, schaue über Schaltpläne darüber und lasse mir Bilder von der Installation schicken, ehe sie in Betrieb genommen wird.
Doch wenn ich Kunden erklären muss, wie herum man die Crimpzange hält oder wie man ein Multimeter benutzt, dann bekomme ich Bauchschmerzen. Wer das nicht alleine rausfindet, der sollte in einer Werkstatt einbauen lassen. Zu den wichtigsten Themen wie Sicherungen und Kabelquerschnittberechnung halten wir auch eigene Ratgeber und Rechner für Sie bereit.