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Umrüstung auf LiFePO4: Was muss ich beachten?
Lesen Sie im nachfolgenden Ratgeber die wichtigsten Antworten zu Fragen über Wohnmobil-Lithium-Batterien (LiFePO4).
- Was sind die Unterschiede zwischen Lithium und Bleibatterien?
- Wann lohnt sich die Umrüstung des Wohnmobils auf Lithium Batterien?
- Welche LiFePO4 fürs Wohnmobil?
- Wie groß sollte die Lithium Batterie gewählt werden?
- Kann ich mein Wohnmobil einfach so auf LiFePO4 umrüsten?
- Wie kann ich Lithium Batterien im Wohnmobil laden?
- Lagern von Lithium Batterien - die richtige Batteriepflege.
Wohnmobil auf LiFePO4 umrüsten - Kurzfassung
Wenn Sie keine Lust haben, alles zu lesen, hier die Kurzfassung.
- Jedes Ladegerät für Blei-GEL Batterien kann auch Lithium Batterien aufladen. Bleiben Sie jedoch länger als 1-2 Tage am Strom eingesteckt, sollte umgerüstet werden.
- Die Stromstärke der Ladegeräte ist bei LiFePO4 egal, solange sie 0,5C (Halbe Kapazität = maximal Ladestrom) nicht überschreitet.
- Der Solarregler lädt den Akku täglich auf, hier ist eine richtige Ladespannung wichtig.
- Ein Ladebooster wird für Vielfahrer, und Euro 6 Fahrzeuge empfohlen.
- Unbedingt sollte ein Trennschalter nach dem Akku installiert werden. Viele BullTron Akkus und Saftkisten haben ihn ab Werk.
Kurz gesagt: Je mehr ein Lithium Akku wie eine Bleibatterie gehalten wird, desto mehr muss man sich Gedanken um die Pflege machen. Wird der Akku einfach nur benutzt und ist selten mal ganz voll, müssen Sie sich keine Sorgen um den Akku machen.
LiFePO4 - Lithiumbatterie im Wohnmobil
Lithiumbatterien sind mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Alltags. Sie finden Anwendung in Geräten wie Handys, E-Bikes, Notebooks und Elektrofahrzeugen. Aufgrund ihrer beeindruckenden Leistung habe ich auch meine Elektrowerkzeuge, vom Akkuschrauber über den Schlagschrauber und die Flex bis hin zur Kettensäge und sogar einer Kreissäge, auf Lithium-Akkus umgestellt. Warum also nicht auch im Wohnmobil von dieser Technologie profitieren? Man könnte einen Lithium-Akku mit einem Sportler vergleichen, der ständig aktiv ist. Im Gegensatz dazu steht die Blei-Batterie, die wie eine träge Couch-Potato am Landstrom hängt und möglichst wenig tut.
5 Vorteile von Lithium-Batterien im Wohnmobil
- Längere Lebensdauer: LiFePO4-Batterien bieten eine höhere Zyklenzahl als herkömmliche Blei-Batterien. Sie können bis zu 10-mal mehr Ladezyklen durchlaufen, was sie besonders langlebig und kosteneffizient macht.
- Geringeres Gewicht: Diese Batterien sind deutlich leichter als Blei-Säure-Batterien, was besonders in Wohnmobilen von Vorteil ist, um das Gesamtgewicht zu reduzieren und die Nutzlast zu erhöhen.
- Hohe Entladetiefe: LiFePO4-Batterien können bis zu 100 % ihrer Kapazität nutzen, ohne Schaden zu nehmen, während Blei-Batterien normalerweise nur bis etwa 50 % entladen werden sollten.
- Schnelleres und effizienteres Laden: Diese Batterien laden sich schneller (bis 0,5C) auf und haben eine höhere Effizienz beim Laden, was bedeutet, dass sie weniger Energieverluste haben und somit schneller wieder einsatzbereit sind.
- Bessere Temperaturanpassung: LiFePO4-Batterien sind weniger anfällig für Temperaturschwankungen und bieten auch bei niedrigen Temperaturen eine konstante Leistung. Das macht sie ideal für den Einsatz in verschiedenen Klimazonen.
Bleibatterien - Das sind neben den Starterbatterien im Auto auch die GEL und AGM Batterien, da diese genauso aus Blei und Batteriesäure aufgebaut sind. Nur in der Art wie die Säure gebunden ist, unterscheiden sich AGM und GEL Akkus von den Nassbatterien. Auch die Zyklenfestigkeit lässt sich meistens durch das Medium ableiten. GEL Akkus hervorragend, AGM so mittelmäßig und die Säureakkus sind meist recht günstig, mit entsprechend kurzer Lebensdauer.
1. Was sind die Unterschiede zwischen Lithium und Bleibatterien?
Blei-Batterien haben im Wohnmobil einige wesentliche Nachteile. Sie sind deutlich schwerer und voluminöser als moderne Lithiumbatterien, was zu Platz- und Gewichtsproblemen führt. Ihre Entladetiefe ist stark begrenzt, da sie nur bis maximal 50 % ihrer Kapazität genutzt werden sollten, um die Lebensdauer nicht drastisch zu verkürzen. Zudem laden sie langsamer und benötigen eine längere Zeit, um wieder vollständig aufgeladen zu werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass sie nach einer Entladung möglichst bald wieder zu 100% aufgeladen werden sollten, um ihre Lebensdauer nicht zu beeinträchtigen. Trotzdem sind sie eine gute Alternative, wenn sie als Energiespeicher Wohnmobilen verwendet werden zur Überbrückung zwischen Stell- und Campingplätzen. Auch mal ein bis zwei Zwischenübernachtungen überstehen die Akkus problemlos und auf dem Campingplatz wird der Akku dann wieder voll aufgeladen.
Soll jedoch das Wohnmobil bevorzugt autark genutzt und der Akku mit Solarstrom und während der Fahrt geladen werden - kommen einige Nachteile von Bleibatterien zum Vorschein, die sich nachteilig auf das Batterieleben auswirken.
Unterschiede von LiFePO4 gegenüber Bleibatterien
Lesen Sie hier mehr über Lithium Batterien, was sie auszeichnet und worauf Sie achten sollten:
2. Wann lohnt sich die Umrüstung des Wohnmobils auf Lithium Batterien?
- Unabhängigkeit von Landstrom. Laden der Akkus rein über Solar oder Lichtmaschine.
- Gewichtseinsparung von 80% gegenüber Bleibatterien.
- Mehr Kapazität auf kleinem Raum: Bis zu 540Ah voll nutzbare Kapazität unter einem Ducato Sitz!!
- Hohe Entladeströme durch große Verbrauchern selbst an kleinen Akkus.
Lithium Batterien sind Arbeitstiere. Sie haben sehr hohe Zyklenzahlen und können somit viel Kapazität (Strom) abgeben. Auch ein kleiner 100Ah Lithium Akku kann schon bis zu 150A Verbraucher mit Strom versorgen. Eine gleich große Bleibatterie schafft hier gerade mal 30A.
Wer das alles nicht nutzt, hat unnötig Geld ausgegeben. Wenn Sie im Jahr 6 Wochen unterwegs sind und die Zeit gerade am Landstrom auf Stell und Campingplätzen verbringen, werden Sie mit Bleiakkus günstiger unterwegs sein.
3. Welche Lithium Batterie fürs Wohnmobil?
Nachdem ich mich für den Einsatz von Lithium-Batterien entschieden habe, stellt sich die Frage, welcher Hersteller einen für mich passenden Akku liefern kann. Ich habe eine Auswahl an Produkten getroffen, die besonders gut geeignet sind und verschiedene Eigenschaften haben:
Die Lithium-Batterien von BullTron liegen im ähnlich günstigen Preissegment wie Liontron, zeichnen sich aber durch ihre besonders kompakte Bauweise, besonders geringem Gewicht und spürbar höhere Leistungsfähigkeit aus. Dank aktueller Zelltechnik gehören die BullTron Lithium Batterien zu kleinsten und leichtesten am Markt. Selbst 300Ah passen noch unter den Sitz eines Fiat Ducato X250 und man hat daneben noch ausreichend Platz, um bequem die Kabel anschließen zu können. Es gibt sogar eine 540Ah-Version, die ebenfalls unter das Sitzgestell des Ducato und Co. passt.
In der "Basic" Ausführung haben die Akkus keine Zellheizung und auch kein Bluetooth. Alle anderen Modelle werden in der "Polar" Version mit einer integrierten Heizung geliefert, um auch im vollkommen ausgekühlten Fahrzeug, schnell einen ladefähigen Betriebszustand erreichen zu können.
Die Betriebssicherheit ist trotz internem BMS extrem hoch, da dieses im Notfall überbrückt werden kann, und man so trotzdem an Strom kommt, auch wenn die Elektronik mal streiken sollte. BullTron ist ein deutsches Unternehmen, glänzt mit einem extrem schnellen Service - sollte doch einmal etwas nicht stimmen.
LiFePO4 Batterien von dem ebenfalls deutschen Unternehmen Batterieschmiede GmbH sind unser jüngstes Pferd im Stall. Diese Akkus sind besonders zuverlässig. Diese Akkus werden nicht nur in Deutschland montiert, sondern auch die BMS-Platine und die APP sind eine Entwicklung aus dem eigenen Haus. Die Platinen wurden mit hochwertigen Bauteilen versehen und versprechen eine Zuverlässigkeit auf Automobilbau-Niveau. Dies ist nicht nur für Anwendungen im Rettungswesen, Fernreisemobile und für Off-grid-Systeme interessant, sondern auch im Wohnmobil möchte man eine zuverlässige Stromversorgung im wohlverdienten Urlaub.
Einzigartig bei diesen Lithium-Batterien ist das LTE Modul, welches zusätzlich ermöglicht, den Akku aus der Ferne zu überwachen. Eine integrierte Heizung garantiert einen sicheren Betrieb von -30° bis 65°C.
Victron Energy sind langlebig und robust. Das externe BMS der LiFePO4 Smart Akkus bringt viele Möglichkeiten, selbst hohe Lasten zu trennen und den Batterieschutz zu gewährleisten. Leider birgt es auch viele Möglichkeiten für einen fehlerhaften Anschluss, was schon einigen Akkus das Leben gekostet hat. Ich bin heute überzeugt, dass Victron Akkus mit externem BMS besser in Industrieanwendungen als in einem Wohnmobil aufgehoben sind. Für den Europaurlaub reicht das Victron SuperPack mit integriertem BMS meistens vollkommen aus. Da die Akkus verklebt sind, ist man im Fehlerfall jedoch dem Akku ausgeliefert. Ein weiterer Nachteil der Victron LiFePO4 Akkus kann die fehlende Heizung sein. Ist das Fahrzeug ausgekühlt, kann es lange dauern, bis der Akku auf 5°C erwärmt ist und dann aufgeladen werden kann.
Zusammengefasst: Victron Lithium Batterien sind gut. Das externe BMS sollte jedoch nur von echten Fachleuten installiert werden um Fehler in den Schutzfunktionen zu vermeiden. Ich empfehle daherlieber LiFePO4 Akkus von der Batterieschmiede oder BullTron. Beide Hersteller sind genauso zuverlässig und besser an den mobilen Einsatz im Wohnmobil angepasst. .
AMUMOT war bisher immer der Victron Fan und warum jetzt auf einmal nicht mehr? Auch andere werden immer besser, BullTron Akkus hatten bisher nicht mehr Totalausfälle als Victron. Wäre das BMS eines BullTron Akkus doch mal defekt, kann man es im Notfall fast genauso einfach überbrücken wie das eines Victron Smart Akkus. Das externe BMS des Victron System bietet viele Möglichkeiten, etwas falsch anzuschließen und somit den Batterieschutz zu verlieren. Bei Akkus mit internem BMS kann das nicht passieren, dazu ist der Anschluss auch viel einfacher. Außer Victron bieten alle unsere LiFePO4 Hersteller 5 Jahre Herstellergarantie. Mein nächstes Auto wird keine Victron LiFePO4 Akku mehr bekommen.
LiFePO4 mit Heizung
Ist der Akku im beheizten Wohnmobil eingebaut, kommt er meistens ohne zusätzliche Heizung aus. Startet man jedoch mit dem ausgekühlten Wohnmobil in den Winterurlaub, kann es je nach Einbauposition des Akkus sehr lange dauern, bis dieser in einen ladefähigen Temperaturbereich kommt.
Gerade unter den Sitzen im schlecht isolierten Fahrerhaus, kann es manchmal ewig dauern, bis ein Akku auf Betriebstemperatur kommt. Oder er schafft es gar nicht, wenn es draußen zu kalt ist. Darum sind die meisten BullTron Akkus (Polar) und die Saftkisten, mit einer starken Heizung ausgerüstet. Wenn der Akku einen Ladestrom bekommt, wird damit zuerst der Akku vorgewärmt, damit er danach geladen werden kann.
Um die volle Kapazität des Akkus nutzen zu können, ist es für einen Lithium-Akku immer besser, wenn er in einem Temperaturbereich von über 10°C betrieben wird.
4. Wie groß sollte die Lithium Batterie gewählt werden?
Die nötige Kapazität der neuen Lithium-Batterie wird wie folgt bestimmt. Zuerst muss der Tagesstrombedarf ermittelt werden. Wenn Sie ihn nicht kennen, unser Stromverbrauchs-Rechner kann Ihnen helfen.
Jetzt entscheiden Sie, wie viele Tage Sie komplett ohne Nachladen der Batterie autark sein möchten. Dann nur noch die Tage mit dem Stromverbrauch multiplizieren und schon haben Sie die minimal nötige Batteriegröße. Je nach Häufigkeit, wie oft dieser Fall eintritt, sollte man der Kapazität noch etwas Sicherheit obendrauf packen. Wenn der Akku immer am Limit gefahren wird, kann man das Ergebnis mit 1,3 multiplizieren, um nicht die volle Kapazität im Dauerbetrieb zu nutzen.
Zusammengefasst: Tagesverbrauch in Amperestunden (Ah) x Tage der Autarkie = nötige Kapazität. Etwas mehr Sicherheit: Ergebnis x 1,3
5. Kann ich mein Wohnmobil einfach so auf LiFePO4 umrüsten?
Zuerst die gute Nachricht, die Lithium Batterien von BullTron und die Saftkiste der Batterieschmiede können 1:1 gegen die alte Bleibatterie ausgetauscht werden.
Solange keine Ladegeräte oder Verbraucher geändert werden, ändert sich auch die Stromstärke im Kabel nicht und es müssen deshalb auch keine Kabel verstärkt werden.
Ein Ladebooster muss nur dann nachgerüstet werden, wenn der Ladestrom von der Lichtmaschine nicht den Erwartungen entspricht, oder die Spannung im Bordnetz zu hoch ist (bei einigen Mercedes und Ford Modellen der Fall). Aber das sind alles Probleme, die Sie auch mit der Bleibatterie schon hatten - nur vielleicht nie bemerkt wurden. Folglich kann eine Lithiumbatterie zusammen mit einer Blei-Starterbatterie auch ohne Ladebooster über die Lichtmaschine geladen werden!
Ein besonderes Augenmerk sollte dem Solarregler der PV-Anlage geschenkt werden. Da dieser vor allem in Standzeiten die Batterie voll aufladen wird, und evtl. mit der falschen Spannung lädt, müssen Sie genau prüfen - ob der Solarregler sich auf eine Ladeerhaltungsspannung von 13,5 Volt einstellen lässt (meist ist dies die LiFePO4 Kennlinie).
6. Wie kann ich Lithium Batterien im Wohnmobil laden?
Da Lithium- und Bleibatterien nahezu die gleiche Lade- und Entladeschlussspannung haben, können sie 1:1 gegen Bleiakkus ersetzt werden. Einzig die Ladegeräte müssen noch auf die passende Ladespannung eingestellt werden. Bei Akkus von BullTron und Saftkiste verlangen die Hersteller eine Ladespannung von 14.2V -14,6V bei Victron sind es 14 - 14,4 Volt.
In der Regel wird diese Spannung in der Blei-Säure Einstellung des Ladegeräts erreicht (Schaudt EBL). Dies ist auch die beste Kennlinie für Lithium Batterien, da hier die Absorptionsladung am kürzesten ist.
Die Spannung immer so gering wie möglich wählen, das schont die Akkus.
Muss ich das 230V Netzladegerät austauschen?
Für das reine Aufladen der Akkus kann jedes werkseitig im Wohnmobil verbaute Ladegerät weiterbenutzt werden. Mögliches Nutzungsverhalten: Sie kommen am Abend mit leeren Akkus auf den Stellplatz und stecken 230V Landstrom an, laden die Akkus über Nacht auf und fahren am nächsten Morgen weiter, um dann wieder ein paar Tage ohne Landstrom zu übernachten. Oder Sie laden die Akkus mit einem Generator nach, wenn der Solarstrom nicht ausreicht. Dabei müssen Sie den Generator nicht so lange laufen lassen, bis die Batterie voll ist - sondern nur so lange, dass der Strom reicht, bis die Solarmodule wieder genug Sonne haben, um arbeiten zu können.
Das Laden von Lithium Batterien ist auch mit einem Bleibatterieladegerät möglich.
- Mein Ladegerät hat aber keine Lithium-Kennlinie? Das macht nichts, wichtig ist die Ladespannung, die das Ladegerät liefert.
Wichtig ist jedoch ein Ladegerät für Lithium Batterien ...
... wenn das Wohnmobil über Wochen am Landstrom angeschlossen sein muss. Dann empfehle ich Ladegeräte, die sich in der Ladeerhaltungsspannung einstellen lassen. Sodass der Akku "leicht entladen" oder anders gesagt "nicht ganz voll" gehalten wird. Leider können das nur die wenigsten Ladegeräte im Wohnmobil. Darum sollte bei so einer Nutzung des Akkus auf ein passendes Ladegerät umgerüstet werden.
Unsere Batterieladegeräte IP22 von Victron Energy sind bestens für Lithium-Batterien geeignet und lassen eine oben erwähnte Umstellung der Lade-Kennlinien zu. Soll auch ein Victron Ladebooster Orion TR Smart eingebaut werden, dann bestellen Sie bitte das IP22 Ladegerät mit 3 Ladeausgängen. Mehr zum Laden und Lager von LiFePO4 Batterien am Ende dieses Artikels.
LiFePO4 mit Lichtmaschine laden - Ja oder Nein?
Manchmal liest man: "Lithiumbatterien haben einen geringen Innenwiderstand und ziehen deshalb alles, was sie an Strom bekommen können. Darum werden Lichtmaschinen überlastet und die Kabel können brennen."
Diese Aussage ist so nicht richtig!
Wenn Sie ein Wohnmobil mit einem normalen Elektroblock von Schaudt, Calira, CBE, Toptron usw. besitzen und die Leitungen an Starter und Bordbatterie eine Sicherung besitzen, wird es keine Probleme geben. Die Lichtmaschine kann gar nicht überlastet werden, da die Absicherung der Ladeleitung von der Starterbatterie nur 40-60A beträgt. Diese Sicherung dient auch zum Schutz des Kabels. Was kann also passieren, wenn Sie eine LiFePO4 mit der Lichtmaschine laden würden und der Strome doch zu hoch?
Richtig, die Sicherung würde durchbrennen, ohne dass ein Schaden am Fahrzeug entsteht. Unzählige Wohnmobile, die wir inzwischen mit Lithium Batterien ausgestattet haben, bestätigen dies.
Einige Fahrzeuge u.a. mit Start/Stopp-Technik liefern eine sehr hohe Ladespannung mit bis zu 14,9V. Dies ist aber für den Lithium-Akku weniger ein Problem, da hier das BMS vor einer kritischen Spannung schützend eingreifen würde. Wenn, dann tritt diese hohe Spannung ohnehin nur bei vollen Akkus auf.
Beim standard Wohnmobil gibt es also keine Probleme, wenn Sie eine LiFePO4 mit der Lichtmaschine laden.
Eher haben wir das Problem, dass der Ladestrom zu niedrig ist, oder noch schlimmer, dass die Lithiumbatterie während der Fahrt entladen wird. Viele Fahrzeuge ab Euro 6 haben geregelte Lichtmaschinen, die Ladespannung der Lichtmaschine wird nach einer gewissen Fahrzeit abgesenkt. Da Lithium Akkus eine höhere Spannung haben, fließt dann Strom zurück zur Starterbatterie. Hier hilft dann ein Ladebooster.
Ladebooster bis 30A können einfach in die originale Verkabelung integriert werden. Ich empfehle wegen der hohen Zuverlässigkeit und dem lüfterlosen Aufbau Ladebooster von Victorn Energy: Orion TR Smart 30A.
Ist schon ein Ladebooster von Schaudt eingebaut, dann diesen bitte auf Nass-Batterien einstellen, wenn Sie eine Lithiumbatterie einbauen. Der Booster würde in der LiFePO4 Kennlinie nur noch mit Festspannung 14,4V laden, was unnötigen Stress für den Akku bedeutet.
Laderegler der PV Anlage
Der Solarladeregler sorgt jeden Tag dafür, dass der Akku voll aufgeladen wird. Für den Urlaubsbetrieb ist das super, aber wenn das Wohnmobil über Wochen ungenutzt zu Hause steht, sollte man aufpassen.
Wenn das Fahrzeug zu Hause im Freien steht und nicht benutzt wird, sollte der Solarregler abgeschaltet und der Akku vom Bordnetz getrennt werden. Ist dies nicht möglich, sollte ein programmierbares Gerät eingesetzt werden, mit dem man einfach die Ladespannung so weit heruntersetzen kann, dass der Akku in einem entspannten Ladezustand gehalten wird.
Am besten ist immer den Akku vom Bordnetz zu trennen, wenn er länger nicht benutzt wird, dann kann nichts den Akku aus Versehen entladen oder ständig voll halten.
Ich empfehle Solar-Laderegler von Victron Energy in der SmartSolar Ausführung. Das bedeutet, dass diese Geräte Bluetooth integriert haben und einfach mit dem Smartphone programmiert werden können.
Vorsicht im Winter!
Achtung: Wird der Akku unbeaufsichtigt nur von Solarstrom in der Ladung erhalten, kann es dazu führen, dass er sich im Winter entlädt oder auch wegen zu tiefer Temperaturen nicht mehr geladen werden kann und sich dann auch unkontrolliert entlädt.
7. Lagern von Lithium Batterien - die richtige Batteriepflege
LiFePO4 Batterien richtig laden ist kein großes Problem. Hier reicht es meistens die Ladegeräte auf eine Blei-Säure Kennlinie einzustellen, mit der der Akku dann auf 14,2V - 14,4V geladen wird. Danach erfolgt dann die Ladeerhaltung mit 13,8V und ma steckt das Ladegerät wieder aus.
Der große Unterschied von LiFePO4 Akkus zu AGM und GEL Batterien besteht jedoch darin, dass die Lithium Batterien es gerne nicht ganz voll haben. Genau darum eignen sich LifePO4-Akkus auch so gut für autarke Anwendungen.
Warum sollten Lithium Akkus nicht ganz voll gelagert werden?
Ein LiFePO4 Akku altert am schnellsten, wenn er im vollgeladenen Zustand lange gehalten wird. Genauso schlimm ist es allerdings auch, wenn die Akkus leer gelagert werden - also unter 0%. Durch die Selbstentladung kann es dann passieren, dass ein Akku unter 9V fällt, was zu irreparablen Schäden führt.
Wird das Wohnmobil also über einen längeren Zeitraum nicht benutzt, sollte man die Batterien am besten mit einem Trennschalter vom Bordnetz trennen (Außer die Saftkiste und einige BullTron Akkus, diese haben den Schalter schon integriert!). Ist noch eine Solaranlage installiert, sollte auch diese über einen Schalter in der Solarleitung (zwischen Modul und Regler) abgeschaltet werden.
ACHTUNG: Um sicherzugehen, dass der Akku auch einen optimalen Ladezustand hat, sollte der Akku vor dem Abschalten auf jeden Fall einmal bis über 14V ganz aufgeladen werden, und dann leicht entladen werden, bis die Spannung auf 13,3V abgefallen ist.
Der Trennschalter schützt den Akku vor unkontrollierter Entladung der Batterie, wenn das Fahrzeug unbewacht, länger wo steht. Er ist die Lebensversicherung des Akkus!
Kann das Bordnetz aus verschiedenen Gründen nicht abgeschaltet werden, empfehle ich ein Ladegerät zu verwenden, dass in der Ladeerhaltungsspannung angepasst werden kann. Ich empfehle die BlueSmart IP22 Ladegeräte und Solarladeregler von Victron Energy. Diese lassen sich per App einfach programmieren und so optimal einstellen.
Ganz wichtig: Bitte lesen Sie auch folgenden Artikel, zum optimalen Laden und Lagern von LFP (Lithium) Batterien: Ratgeber: LiFePO4 Akkus richtig laden